16. Dezember 2024

Der Arbeitskräftemangel in Deutschland: Warum Zuwanderung unverzichtbar ist

🇩🇪

Deutschland steht vor einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: dem demografischen Wandel. Der Arbeitsmarkt wird durch den Rückgang der geburtenstarken Jahrgänge zunehmend unter Druck gesetzt. Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Hochschule Coburg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt, wie dramatisch die Situation ist. Bis 2040 benötigt Deutschland jährlich 288.000 Zuwanderer, um den Arbeitskräftebedarf zu decken. Besonders stark betroffen sind strukturschwache Regionen wie Thüringen und Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig reicht die Zuwanderung aus der Europäischen Union nicht mehr aus, um die Lücke zu schließen. Doch warum ist Zuwanderung so essenziell, und welche Maßnahmen sind notwendig, um den Standort Deutschland langfristig attraktiv zu gestalten?   

Fachkräftemangel: Eine nationale Herausforderung

Die Studie prognostiziert einen Bedarf von 45,7 Millionen Erwerbspersonen bis 2040. Ohne ausreichende Zuwanderung könnte die Zahl jedoch um bis zu ein Viertel auf 35 Millionen bis 2060 sinken. Besonders alarmierend ist der Rückgang in ostdeutschen Bundesländern wie Thüringen und Sachsen-Anhalt, wo ein Minus von über zehn Prozent droht. Diese Regionen stehen nicht nur vor einem demografischen, sondern auch vor einem wirtschaftlichen Strukturwandel. Arbeitsplätze, die durch Digitalisierung und grüne Technologien entstehen, benötigen spezialisierte Fachkräfte, die regional oft nicht vorhanden sind.

In wirtschaftsstarken Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg ist die Lage etwas stabiler, dennoch wächst auch hier der Bedarf an qualifizierten internationalen Arbeitskräften. Die Herausforderungen sind landesweit unterschiedlich, die Lösungsansätze jedoch vergleichbar: Eine gezielte Einwanderungspolitik muss mit regionalen Maßnahmen Hand in Hand gehen.

Die Notwendigkeit einer Willkommenskultur

Ein zentraler Aspekt, um ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu holen und langfristig zu binden, ist die Schaffung einer umfassenden Willkommenskultur. Wie Susanne Schultz, Expertin für Fachkräftemigration bei der Bertelsmann Stiftung, betont, sind bürokratische Hürden, Diskriminierung und fehlende Perspektiven für langfristige Aufenthalte oft abschreckend.

Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet eine Grundlage, doch allein gesetzliche Regelungen reichen nicht aus. Unternehmen, Kommunen und Behörden müssen aktiv dazu beitragen, ausländische Fachkräfte zu integrieren. Konkret bedeutet dies:

  • Schnellere und transparente Anerkennung von Berufsabschlüssen: Häufig scheitert die Beschäftigung hochqualifizierter Migranten an langwierigen Prüfungsverfahren.
  • Integration in den Arbeitsalltag: Dazu zählen kulturelle Sensibilisierungstrainings und Mentorenprogramme, um den Einstieg zu erleichtern.
  • Lebensperspektiven für die ganze Familie: Gute Bildungsangebote, Gesundheitsversorgung und Wohnraum sind entscheidend, um Migranten dauerhaft an Deutschland zu binden.

Ein Wandel in der Wahrnehmung von Zuwanderung

Die Studie zeigt außerdem, dass Deutschland in Zukunft verstärkt auf Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern angewiesen sein wird. Dies erfordert nicht nur den Abbau bestehender Hürden, sondern auch eine gesellschaftliche Akzeptanz für die zunehmende Vielfalt. Hierbei spielen gezielte Kommunikationskampagnen eine entscheidende Rolle, um Vorurteile abzubauen und die Vorteile der Zuwanderung hervorzuheben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung bereits vorhandener Potenziale: Frauen, ältere Arbeitnehmer und bereits in Deutschland lebende Migranten könnten verstärkt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dennoch bleibt klar, dass diese Maßnahmen allein nicht ausreichen, um die Lücken zu füllen.

Fazit

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ohne eine gezielte Zuwanderungspolitik droht Deutschland ein massiver Einbruch der Erwerbspersonenzahl. Regionen wie Thüringen und Sachsen-Anhalt werden besonders stark betroffen sein, doch die Auswirkungen sind landesweit spürbar. Unternehmen und politische Entscheidungsträger sind gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern und Deutschland zu einem attraktiven Standort für Fachkräfte aus aller Welt zu machen.

New Start Germany unterstützt Unternehmen bei der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte. Von der Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis hin zur Entwicklung von Willkommenskulturen – wir begleiten Sie durch jeden Schritt. Kontaktieren Sie uns noch heute und stellen Sie die Weichen für die Zukunft Ihres Unternehmens!

 

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The Labor Shortage in Germany: Why Immigration Is Indispensable

Germany faces one of the greatest challenges of the 21st century: demographic change. The labor market is increasingly strained by the declining number of people from the baby boomer generation. A recent study by the Institute for Employment Research (IAB) and the University of Applied Sciences Coburg, commissioned by the Bertelsmann Foundation, highlights the dramatic nature of this situation. By 2040, Germany will require 288,000 immigrants annually to meet labor market demands. Structurally weak regions like Thuringia and Saxony-Anhalt are particularly affected. At the same time, immigration from the European Union is no longer sufficient to close the gap. But why is immigration so essential, and what measures are necessary to make Germany an attractive long-term destination for skilled workers?                           

Skills Shortages: A National Challenge

The study predicts that Germany will require a workforce of 45.7 million people by 2040. Without sufficient immigration, however, this number could decrease by as much as one-quarter to just 35 million by 2060. Particularly alarming is the decline in eastern German states such as Thuringia and Saxony-Anhalt, where a reduction of over ten percent is projected. These regions are grappling with not only demographic challenges but also significant economic structural changes. Jobs created through digitalization and green technologies require specialized workers who are often not available locally.

In economically strong federal states like Baden-Württemberg, Bavaria, and Hamburg, the situation is somewhat more stable. However, even in these regions, the demand for qualified international professionals continues to grow. While the challenges vary across the country, the solutions are broadly similar: targeted immigration policies must be combined with regional measures.

The Need for a Welcoming Culture

A crucial factor in attracting and retaining international skilled workers in Germany is the establishment of a comprehensive welcoming culture. As Susanne Schultz, an expert in skilled worker migration at the Bertelsmann Foundation, emphasizes, bureaucratic hurdles, discrimination, and a lack of prospects for long-term residence often deter potential migrants.

The reformed Skilled Immigration Act provides a foundation, but legal measures alone are insufficient. Companies, municipalities, and public authorities must take active steps to integrate foreign professionals. Specifically, this includes:

  • Faster and more transparent recognition of qualifications: Employing highly qualified migrants often fails due to lengthy certification processes.
  • Workplace integration: Cultural sensitivity training and mentorship programs can ease the transition for new hires.
  • Life opportunities for the entire family: Quality education, healthcare, and affordable housing are essential for retaining migrants in the long term.

Changing Perceptions of Immigration

The study also reveals that Germany will increasingly rely on skilled workers from non-EU countries in the future. This requires not only the removal of existing barriers but also societal acceptance of growing diversity. Targeted communication campaigns play a vital role in reducing prejudices and highlighting the benefits of immigration.

Another important aspect is leveraging the potential already available within the country. Women, older workers, and migrants already living in Germany could be further integrated into the labor market. However, it remains clear that these measures alone will not be sufficient to fill the gaps.

Conclusion

The numbers are clear: Without a targeted immigration policy, Germany faces a massive decline in its working population. Regions like Thuringia and Saxony-Anhalt will be particularly hard hit, but the effects will be felt nationwide. Businesses and policymakers must work together to improve conditions and make Germany an attractive destination for skilled workers from around the globe.

New Start Germany supports businesses in attracting and integrating international talent. From the recognition of foreign qualifications to the development of welcoming cultures, we guide you every step of the way. Contact us today and prepare your company for a successful future!

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